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Die Leber entgiften – So geht´s mit Naturheilkunde und Heilpflanzen

Die Leber entgiften?

Das erscheint erst einmal widersinnig, da die Leber doch das Organ ist, das für die Entgiftung des Organismus zuständig ist. Von daher klingt es eigenartig, den Entgifter zu entgiften.

Aber auch die Leber hat einen Anspruch auf eine derartige Behandlung.

Besser noch: Wie es aussieht, ist die Leber das am meisten belastete Organ im menschlichen Organismus, wenn es um Ver- und Entgiftung geht.

Grund hierfür ist die oft zur Normalität gewordene unnatürliche Ernährung, basierend auf industriell gefertigten Nahrungsmitteln, Fastfood, Junkfood etc., die wenig substantielle Nährstoffe, Vitamine, Ballaststoffe etc. aufweisen, dafür aber Unmengen an Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern, Zucker und anderer Chemie.

Aufgaben der Leber

Die Aufgaben der Leber sind so umfassend, dass sie mit einem kurzen Satz nicht zu beschreiben sind. Eine Kategorie an Aufgaben ist die Synthese von einer Reihe von Substanzen, wie Glucose, Ketone, Cholesterin, Gallensäure, Fettsäuren, Proteine etc.
Die Leber ist zudem ein Speicherungsorgan, das Glucose in Form von Glykogen speichert, sowie Fette, Vitamine und ein Reservoir für Blut darstellt.

Eine weitere Aufgabe ist, und jetzt nähern wir uns unserem eigentlichen Thema, der Abbau von Substanzen und deren Entgiftung. Das zentrale Enzymsystem hierfür ist Cytochrom P450. Mithilfe dieses Enzymsystems „behandelt“ die Leber (fast) alles, was aus dem Darm gelangt und in den Organismus möchte.

Die Leber baut unphysiologische Substanzen ab, wie zum Beispiel Medikamente oder in Nahrungsmitteln enthaltene Noxen. Sie konvertiert wasserunlösliche Substanzen, wie zum Beispiel Fette, zu Verbindungen, damit diese in dem wässrigen Medium Blut problemlos transportiert werden können.

Sie baut alte und/oder geschädigte Erythrozyten ab. Sie entgiftet das extrem giftige Ammoniak, indem sie es zu Harnstoff „umbaut“. Dies sind nur einige wenige Beispiele einer langen Liste an Aufgaben in Sachen Entgiftung.

Bei dieser permanenten Belastung ist es gut vorstellbar, dass der Zustand der Leber sich nach und nach so verschlechtert, dass daraus typische Lebererkrankungen resultieren. Die Tücke dieses langsam verlaufenden Prozesses ist, dass nur wenig Symptome damit verbunden sind, die auch erst zu einem Zeitpunkt auftreten, wo es „höchste Eisenbahn“ für eine liebevolle Behandlung der Leber ist.

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Die Sprache der Symptome

Ein typisches Zeichen für eine Hepatitis ist die Gelbfärbung von Haut und Augapfel. Hier haben wir es aber bereits mit einer manifesten Erkrankung zu tun.

Auf der anderen Seite ist eine chronische Gelbfärbung der Augen, ohne dass eine Hepatitis vorliegt, ein Zeichen für eine ausgiebige Überbeanspruchung der Leber.

Weitere Symptome sind Symptome, die wir vom Burnout her kennen: permanente Müdigkeits- und Erschöpfungszustände. Deswegen sagen wir in der Naturheilkunde: Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber.

Dazu können auch kommen:

  • Häufig auftretender Juckreiz,
  • Schmerzen im rechten Oberbauch,
  • Neigung zur Bildung von Ödemen,
  • dunkler Urin,
  • sternförmig auftretende Äderchen etc.

Zur Beurteilung der Gesundheit der Leber misst die Schulmedizin eine Reihe von sogenannten Leber-Enzymen im Blut, die von der Leber gebildet werden und deren möglicherweise abweichende Werte mehr oder weniger zuverlässige Aussagen über den Zustand der Leber machen können.

Die wichtigsten Enzymsysteme sind:

In Bezug auf Schädigungen der Leber ist die Gamma-GT das aussagekräftigste Leberenzym.

Nach diesen „Vorworten“ jetzt aber zur Leberentgiftung. Und ich nehme an, dass Sie einige „Sachen“ suchen, wie Sie das in eigener Regie durchführen können. An dieser Stelle möchte ich mal wieder auf die Nutzungshinweise verweisen…

Sie wissen: wegen Selbstbehandlung, usw. Anscheinend ist Selbstbehandlung nicht gewünscht, ansonsten wären die „Juristen“ nicht so dahinter her. In Deutschland geht man gefälligst zum Mediziner. Der weiß schließlich am besten, was für einen das Beste ist. Bevor ich das weiter ausführe, schnell zur Leberentgiftung…

Leber Entgiftung in eigener Regie

Die Sache mit der Ernährung

Jede Entgiftung beginnt mit der Prophylaxe. Denn es macht wenig Sinn, zu entgiften, ohne den Strom an Toxinen in die Leber zu unterbinden. An erster Stelle steht hier eine entsprechend „leberfreundliche“ Ernährung. Denn, wie bereits oben erwähnt, ist eine ungesunde Ernährung die Hauptbelastung, mit der die Leber sich auseinandersetzen muss.

Alkohol, eine Reihe von Medikamenten und chemische Zusätzen in der Nahrung sind Faktoren, deren Vermeidung bereits viel Gutes für die Leber tut. Lebensmittel mit langem Haltbarkeitsdatum haben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Menge an Konservierungsstoffen aufzuweisen, die absolut nichts mit der Ernährung zu tun haben, sondern nur eine Belastung für die Leber darstellen.

Lebensmittel mit Fructose als Zusatz sind ähnlich lebertoxisch wie Alkohol, da Fructose in der Leber nahezu identisch wie Alkohol verstoffwechselt wird und ähnlich toxische Metabolite erzeugt. Das gilt vor allem für das ganze Industriezeug wo Fructose enthalten ist. Obst ist natürlich in Ordnung – aber auch das ist mit Pestiziden beladen. Es ist also die reinste Pest…

Dennoch: für die Leber, aber auch für den gesamten Organismus, ist es eine Entlastung, wenn natürliche Nahrungsmittel als Ernährungsgrundlage zur Anwendung kommen.

Das bedeutet viel Obst und Gemüse, gesunde Fette, ein moderater Konsum an Proteinen und ein restriktiver Konsum an Kohlenhydraten, besonders von Zucker und Fruktose. Am besten alles in Bio-Qualität.

Anmerkung: Bevor Sie das mit den Bio-Sachen anzweifeln, lesen Sie mal meine Beiträge dazu:

und

Die Sache mit der Übersäuerung

Ein weiterer wichtiger Hinweis ist die Sache mit der Übersäuerung, beziehungsweise mit basischen Nahrungsmitteln.

Basische Nahrungsmittel belasten die Leber deutlich weniger als saure Nahrungsmittel. Das optimale Verhältnis zwischen basischen Nahrungsmitteln und sauren Nahrungsmitteln liegt bei etwa 2 zu 1. Eine Übersäuerung stellt eine Belastung für alle Organe, nicht nur die Leber dar.

Fasten

Vollfasten oder intermittierendes Fasten sind eine hervorragende Option, da zum Zeitpunkt des Fastens die Leber von der Verarbeitung von aufgenommener Nahrung befreit ist. Im Beitrag Fasten bei chronischen Lebererkrankungen bin ich schon mal genauer darauf eingegangen.

Gleichzeitig ist Fasten und intermittierendes Fasten ein „Kurlaub“ für den Magen-Darm-Trakt, der hier ausreichend Zeit hat, sich zu regenerieren.

Beim Vollfasten, und im begrenzten Maße auch beim intermittierenden Fasten, sollte man allerdings bedenken, dass mit der Intensivierung der Fettverbrennung Fettdepots aufgelöst werden, die ihren mehr oder weniger toxischen Inhalt dann freisetzen, was zu einer weiteren Belastung der Leber (und Nieren) führen kann. Dies äußert sich dann durch Symptome, die bei einer allgemeinen Entgiftung typisch sind.

Da eine Reihe dieser Symptome Belastungssymptome für die Leber sind, kann man durch eine entsprechende Gabe von bestimmten Kräutern und Heilpflanzen die Leber unterstützen. Dazu später etwas mehr.

Glaubersalz

Glaubersalz ist Natriumsulfat, welches als Abführmittel Anwendung findet. Bei der „Leberentgiftung“ kommt es im Rahmen der sogenannten „Leber-Galle-Reinigung“ (Leberreinigung) zum Einsatz.

Der Einsatz von Glaubersalz erfolgt nach einigen Tagen der Vorbereitung, in denen in erster Linie Apfelsaft (ohne Zucker und chemische Zusatzstoffe) getrunken wird.

Danach wird in den nächsten beiden Tagen Glaubersalz in Kombination mit Olivenöl und Grapefruitsaft eingenommen. Der daraufhin einsetzende kräftige Stuhlgang kann eine Reihe von grünen Steinchen enthalten, die „Gallengries“ genannt werden.

Der Einsatz von Glaubersalz ist allerdings teilweise von heftigen Durchfällen begleitet, weshalb diese Leberkur oft als „Rosskur“ bezeichnet wird.

Was da bei dieser „Leberreinigung“ ausgeschieden wird und ob das tatsächlich Gallensteine sind — darauf gehe ich genauer im Beitrag zur Leberreinigung ein.

Schüssler Salze

Was wir hier auch erwähnen sollten, sind die Schüssler Salze. Die Nummer 10 aus der Mineralstofftherapie nach Schüssler, kommt da besonders infrage. Das Natrium sulfuricum D6 regt die Funktionen von Galle und Leber ein, was in einem verbesserten Ausscheiden von Toxinen resultiert.

Psychologische und psychosomatische Aspekte

Der psychologisch-psychosomatische Aspekt in Bezug auf die Leber kommt in dem Ausdruck „Es ist ihm etwas über die Leber gelaufen“ zur Geltung.

In alten Zeiten galt die Leber als der Sitz der Gefühle. Heute gilt der gesamte Gastrointestinaltrakt als eine Einheit, die eine direkte Verbindung mit dem Gehirn aufweist (enterisches Nervensystem; Darm-Hirn-Achse).

Von daher sind psychologische und emotionale Störungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Lage, die Leberfunktion negativ zu beeinflussen.

Chronischer Stress dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls als Wegbereiter für eine gestörte Leberfunktion und andere organische Funktionsstörungen gelten.

Aus dieser Sicht gesehen, bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten an, die dieses Problem ansprechen: autogenes Training, Meditation, Taichi, medizinisches Qigong, Yoga etc.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Heilpflanzen

Es gibt eine Reihe von Heilpflanzen, die der Leber helfen können, sich zu regenerieren und zu entgiften. Eine dieser Heilpflanzen wird hierzulande nicht als Heilpflanze, sondern als Unkraut angesehen:

Löwenzahn

Beim Löwenzahn kommen meist nur Wurzel und Kraut zur Anwendung. Diese Bestandteile enthalten eine Reihe von Inhaltsstoffen, wie zum Beispiel:

  • Bitterstoffe,
  • Gerbstoffe,
  • ätherische Öle,
  • Cholin,
  • Inulin,
  • Triterpene,
  • Phytosterine etc.

Vor allem Bitterstoffe und Triterpene sind bekannt für ihre positiven Wirkungen auf die Leber. Sie regen die Produktion der Galle und den Gallenfluss an und fördern die Ausscheidung der Abfallprodukte über die Nieren. In diesem Zusammenhang sollte man allerdings bei einem Verschluss der Gallenwege Vorsicht walten lassen. Das Gleiche gilt auch für andere Probleme mit der Gallenblase und bei einem Darmverschluss.

Weiter ist zu beachten, dass die Bitterstoffe im Löwenzahn auch die Produktion der Magensäure ankurbeln können, und somit unter Umständen Sodbrennen verursachen.

Die „Löwenzahn-Kur“ lässt sich als Tee anwenden. Dazu nimmt man ein bis 2 Teelöffel Kraut mit Wurzel, welches man getrocknet in der Apotheke bekommen kann. Man übergießt dies mit einem Viertelliter heißem Wasser. Nach 10 Minuten wird dieser Aufguss abgeseiht. Anwendung: 2-3 mal täglich eine Tasse Löwenzahn-Tee über einen Zeitraum von 4-6 Wochen.

Als Alternative dazu gibt es in Bioläden oder Reformhäusern gepressten Löwenzahn-Saft, der 2-3 mal täglich ein Esslöffel eingenommen wird. Frisch geerntete junge Stängel vom Löwenzahn kann man auch als Salat zubereiten.

Artischocken

Den Blättern der Artischocke wird eine entgiftende und regenerierende Wirkung der Leber zugesprochen. Ursache hierfür sind wieder Bitterstoffe in den Pflanzenteilen und zusätzlich Kaffeoylchinasäurederivate.

Die Artischocke wirkt in erster Linie auf die Galle. Sie führt zu einer Verbesserung/Optimierung der Fettverdauung, was einen günstigen Einfluss auf die Normalisierung von Blutfettwerten und Cholesterinspiegel hat. Für die Artischocke gilt das, was auch für den Löwenzahn gilt: man kann sie als Gemüse, als Tee oder als gepressten Saft zu sich nehmen.

Auch hier ein kleiner Warnhinweis: Im Falle von Erkrankungen der Gallenblase (Verschluss) kann die Anregung der Gallentätigkeit zu Koliken führen, die schlimmstenfalls in einem Durchbruch der Gallenblase enden können. Bei solchen Problemen sollte man auf den Einsatz der Artischocke verzichten.

Mariendistel

Mariendistel ist eine beliebte und äußerst bekannte Heilpflanze, wenn es um die Leber geht. Die Heilpflanze enthält eine Substanz, die Silymarin genannt wird. Diese Substanz ist in der Lage, eine Reihe von lebertoxischen Substanzen zu neutralisieren.

Pilzvergiftungen zum Beispiel können mit Silymarin antagonisiert werden. Die meisten Toxine von Pilzen sind extrem lebertoxisch und enden tödlich aufgrund von Leberversagen.

Außerdem ist Silymarin in der Lage, die Regeneration und Neubildung von Leberzellen anzukurbeln und somit die Regenerationsfähigkeit der Leber signifikant zu verbessern.

Negativer Aspekt: Die Mariendistel ist nicht für einen Langzeiteinsatz (prophylaktische Einnahme über Monate oder Jahre) geeignet, da sie Untergruppen des Cytochrom P450 blockiert, was sich langfristig in veränderten Leberwerten bemerkbar macht.

Eine Leberkur mit Mariendistel wird mit täglich 2-3 Tassen eines gemischten Aufgusses durchgeführt. Dazu nimmt man 1/4 Liter heißes Wasser, 30 Gramm Früchte der Mariendistel, 15 Gramm Löwenzahnkraut mit Wurzel, 15 Gramm Pfefferminzblätter und 15 Gramm Andornkraut. Nach ca. 10 Minuten wird der Aufguss abgeseiht und ist zum Verzehr bereit.

Andere Heilpflanzen und -substanzen

Es gibt etliche Heilpflanzen, die einen positiven Effekt auf die Leber ausüben, wie zum Beispiel:

  • Leberblümchen,
  • Schöllkraut,
  • Boldoblätter,
  • Schafgarbe,
  • Tausendgüldenkraut,
  • Odermenning,
  • Angelikawurzel,
  • Gelber Ampfer und
  • Kurkuma.

Vor allem Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, scheint besonders günstige Effekte bei Leberproblemen auszuüben. Zur Kurkuma lesen Sie hier übrigens mehr von mir.

Das unscheinbare Gänseblümchen ist bei der Behandlung von Leberproblemen weniger unscheinbar. Als Tee ist es seit je ein bewährtes Hausmittel, um die Leber zu schützen und zu stärken. Für einen Aufguss benötigt man 1/4 Liter Wasser, 20 Gramm Blüten und Blätter und 20 Gramm Brennnesselblätter. Die Kräuter werden vermischt und mit heißem Wasser überbrüht. Auch hier wird nach 10 Minuten wieder abgeseiht und der Tee 2-3 mal täglich getrunken.

Bei Störungen des Gallenfluss leistet die Wegwarte gute Dienste. Wurzel und Kraut der Heilpflanzen sind getrocknet in der Apotheke erhältlich. Zur Aufbereitung wird die Mischung mit einem 1/4 Liter kaltem Wasser übergossen. Erst dann wird diese Mischung erhitzt und 3 Minuten lang gekocht. Danach wird der Tee abgeseiht und 2-3 mal täglich getrunken.

Heilpilze

Heilpilze genießen in der Regel beim Thema „Entgiftung“ keine große Beachtung. Dies trifft auch für alternativ ausgerichtete Gesundheitsberater zu. Dies ist umso verwunderlicher, da Pilze in der Ökologie die Hauptentgifter sind. Oder mit anderen Worten: Was für den Organismus die Leber ist, sind für die Flora die Pilze.

Grundlage hierfür sind in den Pilzen gebildete Substanzen, die die Abfallprodukte der Flora abbauen und aufbereiten und für die Pilze verwerten. Diese Substanzen stehen durch den Verzehr der Pilze auch individuell zur Verfügung. Dies trifft im besonderem Maße für medizinische Heilpilze zu.

Zu den Bedeutendsten dieser Heilpilze zählen Ganoderma und Cordyceps.

Gonoderma

Ganoderma hat nachgewiesenermaßen eine Reihe von leberschützenden Wirkungen. Ergothionein, eine nicht-biogene Aminosäure, die nur in einigen Pilzen gebildet wird (zum Beispiel Ganoderma und Cordyceps), hat besonders starke antioxidative Wirkungen, die mit Glutathion vergleichbar sind.

Damit schützt der Einsatz von Ganoderma und/oder Cordyceps die Leberzellen vor oxidativem Stress und damit deren Zerstörung. Darüber hinaus sind beide Heilpilze in der Lage, toxische Substanzen und Schwermetalle zu binden und auszuleiten. Hier spielen die in den Pilzen enthaltenen Bitterstoffe und Triterpene, sowie Beta-Glucane eine zentrale Rolle.

Letztere sind maßgeblich an der Erneuerung von Zellen und Gewebe beteiligt, wovon die Leber und der gesamte Organismus profitieren. Sie sind ebenfalls für die Produktion von Zytokinen notwendig und helfen bei der Eindämmung und Bekämpfung von Entzündungen, senken Blutzucker- und Triglycerid-Spiegel, wirken antiallergisch und krebshemmend.

Eine Besonderheit der Heilpilze gegenüber Heilpflanzen in Bezug auf die Wirkung auf die Leber ist die Tatsache, dass Heilpilze die für die Phase I und II der Leberentgiftung notwendigen Leberenzyme bereits enthalten und zur Verfügung stellen können.

Damit unterstützt der Einsatz von Heilpilzen diese beiden Entgiftungsphasen, wo Toxine aufgespalten und danach in ausscheidungsfähige Metabolite umgewandelt werden.

Allerdings ist zu beachten, dass die üblichen angebotenen Pilz-Extrakte meist Alkoholextrakte oder Heißwasserextrakte sind, bei denen diese Enzyme verloren gehen. Um in den Genuss dieser Enzyme zukommen, kann man nur Pulver von ganzen Pilzen verwenden, oder auf Extrakte zurückgreifen, die nicht auf den beiden oben genannten Verfahren beruhen. Temperaturen von 40 Grad und mehr beim Verarbeitungsprozess zerstören ebenfalls diese Enzyme!

Ein weiterer Vorteil von Heilpilzen ist die Tatsache, dass sie eine Reihe von Vitaminen enthalten, vor allem B-Vitamine, und alle essenziellen Aminosäuren anbieten können. Diese Vitamine und die Aminosäuren spielen eine wichtige Rolle bei der Verstoffwechselung von Noxen in der Leber. Dazu kommt, dass Ganoderma und Cordyceps als „Adaptogene“ die Widerstandskraft aller Organe, damit also auch die der Leber, verstärkt und eine normalisierende Wirkung auf Stoffwechselvorgänge induziert, wenn die Homöostase bedroht ist.

Viele dieser Effekte sind bei Heilpflanzen nicht zu finden, weshalb sich eine Kombination aus den oben genannten Heilpflanzen und Heilpilzen empfiehlt, um die gesamte Palette an nützlichen Effekten, die Mutter Natur uns zur Verfügung stellt, zu erhalten.

Noch eine Bemerkung zu den Pilzen: Pilze sind keine Pflanzen! Bis ins späte 20. Jahrhundert wurden Pilze den Pflanzen zugerechnet. Heute wissen wir, dass Pilze mehr Gemeinsamkeiten mit Tieren (also auch mit uns) haben als mit Pflanzen. Laut Taxonomie bilden Pilze neben den Pflanzen und Tieren ihr eigenes Reich.

Ich hätte noch eine Menge weitere Dinge zur Leberentgiftung zu berichten. Aber für heute soll es mal reichen – sonst heißt es wieder, meine Beiträge seien zu lang…

Tja, da kann ich nur mit den Worten von Sebastian Kneipp antworten: „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheit brauchen.“

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Beitragsbild: 123rf.com – thamkc

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