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Entgiftung setzt Entgiftungsfähigkeit voraus

Entgiftung und Übersäuerung sind laut Lehrmeinung der Schulmedizin entweder nicht existent oder aber zu vernachlässigende Parameter. Denn es gibt keine „Schlacken“, außer im Hochofen. Und die Entgiftung wird bekanntermaßen von Leber und Niere vollzogen.

Und die mit der chronischen Vergiftung einhergehende Übersäuerung, verbunden mit dem dazugehörigen oxidativen Stress (freie Radikale), gibt es angeblich auch nicht, da auch hier der Organismus die entsprechenden Puffersysteme aufweist, die alles im Lot halten.

Zur Übersäuerung und deren kaum märchenhafte Existenz hatte ich eine Reihe von Beiträgen gewidmet:

Ähnlich „kritische“ Einstellungen zu „Schlacken“ und damit zur Entgiftung lassen sich ebenfalls bei der Schulmedizin und Ernährungswissenschaft ausmachen:

Die Macke mit der Schlacke  – Die Quintessenz hier lautet, dass es „Schlacken“ nicht gibt, was natürlich eine Entgiftung überflüssig oder sogar obsolet macht. Denn wenn man nicht existente Gesundheitsstörungen therapiert, dann kann dies nur Scharlatanerie sein, mit der der Therapeut seinen armen Patienten das Geld aus der Tasche zieht.

Wie wenig Entgiftung und Entschlackung mit Scharlatanerie zu tun hat und wie notwendig diese „Eingriffe“ heute sind, das habe ich auf einer eigens dazu eingerichteten Webseite gezeigt:

Hier finden Sie eine Reihe von Antworten auf diesbezüglich wichtige Fragen.

Ein weiteres wichtiges Thema sind Entgiftungssymptome. Diese Symptome treten nicht nur bei einer Entgiftungstherapie auf, sondern können sich auch beim Heilfasten manifestieren:

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Keine Entgiftung ohne „Entgiftungsfähigkeit“

Ein Beitrag von H. C. Fricke bringt einen interessanten Aspekt, der bislang wenig Beachtung gefunden hat, den der „Entgiftungsfähigkeit“. Was darf man darunter verstehen?

Unser Organismus ist leider/glücklicherweise kein mechanisch-elektronisches Superprodukt, welches bei Störungen relativ einfach zu reparieren ist, indem man Bauplan und Schaltkreise studiert und Schritt für Schritt die Störung lokalisiert. Ich würde sogar soweit gehen, dass der Begriff „unser Organismus“ faktisch nicht existiert.

Denn jeder hat seinen eigenen, individuellen Organismus, für den es keine mechanischen oder elektronischen Baupläne gibt, mit deren Hilfe sich Krankheiten und Störungen beheben lassen könnten. Dies ist auch das prinzipielle Problem der Schulmedizin, die glaubt, mit dreimal einer Pille am Tag gesundheitliche Störungen zu beheben.

Und wenn dies nicht klappt, dann wird einfach noch eine andere Pille, dreimal am Tag, dazugefügt. Und wenn das nicht klappt, dann das ganze Spiel noch mal von vorn und so weiter und sofort.
Von daher kann eine Behandlung, die nicht nur Symptome kaschiert, sondern den Anspruch auf Heilung erhebt, keine 08 15-Angelegenheit sein, sondern muss auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen des jeweiligen Patienten zugeschnitten sein. Was für eine solche Behandlung gilt, gilt auch für die Entgiftung.

Damit wären wir beim Begriff „Entgiftungsfähigkeit“. Denn jeder scheint unterschiedliche Voraussetzungen mitzubringen, die die verschiedenen Ansätze von Entgiftungen mehr oder weniger erfolgreich oder weniger oder mehr erfolglos enden lassen.

Leber und Niere entgiften, sagt die Schulmedizin

Es ist eigenartig, dass die Schulmedizin dem Immunsystem fast jegliche Kompetenz abspricht, um die eigenen Impfungen verkaufen zu können. Bei der Entgiftung sieht es genau umgekehrt aus: Hier werden Leber und Niere plötzlich zu alles entscheidenden Urgewalten in der Entgiftung, die jegliche weitere Bemühungen überflüssig machen.

Es gibt verschiedene Formen der Entgiftung, deren sich sogar die Schulmedizin bedient, sowohl notfallmäßig als auch langfristig. Die Dialyse wäre ein Beispiel. Aber in diesem Zusammenhang steht fast immer eine bereits eingeschränkte Nierenfunktion. Aber wir wollen nicht erst dann anfangen per Dialyse zu entgiften, wenn die Niere bereits irreversiblen Schaden genommen hat.

Und auch Entgiftungsprogramme mit DMSA und DMPS gehören mehr in den Bereich der schulmedizinischen Notfallmedizin.
Diese aktiven Entgiftungsprozesse werden in der Regel nach schulmedizinischer Manier nach bestimmten Kriterien und Leitlinien durchgeführt, ohne dabei die individuelle Entgiftungsleistung des zu behandelnden Organismus mit ins Kalkül einzubeziehen.

Die andere Form der Entgiftung ist die mehr indirekte Vorgehensweise, die die natürlichen Entgiftungskapazitäten des Organismus unterstützt. Denn, es ist ja richtig, dass Leber und Niere entgiften. Aber ein permanenter Entgiftungsprozess beziehungsweise eine permanente Notwendigkeit zur massiven Entgiftung des Organismus wird diese Kapazitäten überstrapazieren und in der Folge Leber- und/oder Nierenschäden provozieren.

Und wenn man sich in diesem Zusammenhang einmal die „modernen Ernährungsgewohnheiten“ anschaut, mit industriell gefertigten Nahrungsmitteln, Fastfood, Junkfood etc., dann wird schnell klar, dass die natürlichen Entgiftungsmechanismen praktisch nie zur Ruhe kommen und sich nie regenerieren können.
Von daher ist der erste und wichtigste Schritt, die Zufuhr von unphysiologischem Material = Toxine über die Nahrung zu drosseln beziehungsweise am besten gleich ganz zu stoppen.

Der zweite Schritt ist dann, bestehende Giftdepots, meist im Fettgewebe konzentriert und dort inaktiviert, schonend aufzulösen und aus dem Organismus zu entfernen. Diese Auflösung/Mobilisierung dieser Giftdepots, die auch beim Heilfasten regelmäßig zu beobachten ist (falls der entsprechende Organismus belastet ist), bedeutet zusätzlichen Stress für die Entgiftungsorgane. Und hier gilt es entsprechende „Schutzmaßnahmen zu ergreifen“.

Die Leber trägt die Hauptlast der Entgiftung. Vor allem werden hier lipophile Substanzen entgiftet, damit sie dann über den Urin ausgeschieden werden können. Von daher empfiehlt es sich, die Leber zu entgiften und damit deren Funktionalität zu erhöhen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Schutz vor freien Radikalen (ebenso in der Niere und praktisch allen anderen Organen auch) durch den intensivierten Einsatz von „Radikalenfängern“, also Antioxidantien.

Die Niere kann hydrophile Substanzen direkt ausscheiden. Aber eine Flut von unphysiologischen Substanzen setzt beiden Organen zu. Auch hier ist der Schutz vor freien Radikalen bei der Entgiftung ein absolutes Muss.

Ohne diese Schutzmaßnahmen besteht durchaus die Möglichkeit, mehr Schaden als Nutzen anzurichten. Und das wiederum würde Wasser auf den Mühlen der Schulmedizin sein, Entgiftungsmaßnahmen als nutzlos bis abgrundtief gefährlich zu brandmarken.

Mineralstoffe und Mineralstoffmangel

In meiner Übersicht zu den wichtigsten Mineralstoffen (Mineralstoffe & Mineralien | Vorkommen – Funktion – Bedeutung) betrachte ich auch das Phänomen des seit Jahrzehnten zurückgehenden Mineralgehalts in Nahrungsmitteln. Gleichzeitig zeigt sich im zunehmenden Maße wie der Mineralstoffgehalt zurückgeht eine Zunahme von zum Beispiel Herzerkrankungen und Mortalität durch Herzerkrankungen.

Dieser Zusammenhang lässt vermuten, dass Mineralstoffe für unseren Organismus (diesmal, glaube ich, gilt diese Verallgemeinerung) essenziell sind. Oder mit anderen Worten: Ein Mangel ist mit entsprechend unschönen Konsequenzen verbunden. Warum?

Weil eine Reihe von Enzymsystemen, die auch an der natürlichen Entgiftung beteiligt sind, diese Mineralien benötigen, um entsprechend gut zu funktionieren. Fehlen die Mineralien, dann funktioniert das Enzym nicht. Funktioniert das Enzym nicht, dann gibt es keine Entgiftung.

Ein solcher essenzieller Mineralstoff ist Molybdän, der für die Synthese des Molybdän-Cofaktors notwendig ist. Wie wichtig dieser Cofaktor ist, dass zeigt ein Gendefekt, der die Biosynthese unterbindet. Das Resultat sind epileptische Anfälle bei Neugeborenen, fortschreitende Enzephalopathien, Verformungen des Gesichts und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Dieser Cofaktor kommt bei Menschen und Säugetieren in vier Enzymen vor. Bei Escherichia coli sind es sogar über 50 verschiedene Enzyme.

Aber auch einen Mangel hinterlässt seine entsprechenden Spuren – vor allem bei der Entgiftung von Substanzen. Die Folge sind/können sein Alkoholunverträglichkeit, Unverträglichkeiten bei Entgiftungstherapien mit Chelatoren (DMSA, DMPS und sogar natürliche Substanzen wie Alpha-Liponsäure) und Verträglichkeit von schwefelhaltigen Nahrungsmitteln (Wein, Trockenfrüchte etc.) etc. Eine Akkumulation mit Kupfer kann ebenfalls Resultat eines Molybdän-Mangels sein.

Magnesium ist ein weiterer wichtiger Mineralstoff, der sogar bis zu 300 verschiedene Enzyme „bedient“. Der Mineralstoff ist für eine Reihe von Stoffwechselprozessen notwendig. Der Wirkort von Magnesium ist überwiegend im intrazellulären Bereich angesiedelt. Dort übernimmt es eine Reihe von Funktionen, die eine optimale Zellfunktion erst ermöglichen. Wo liegt hier der Bezug zu Entgiftung?

Ein Magnesiummangel wird selbstverständlich auch einen direkten Einfluss auf die Funktionalität von Nieren- und Leberzellen haben. Und das wiederum wird zu einer eingeschränkten Entgiftungsfunktion führen. Und das wiederum führt zu …

Darmfunktion und Immunsystem

Der Darm ist das Zentrum des Immunsystems, nicht zuletzt auch, weil bis zu 80 Prozent der immunkompetenten Zellen im gastrointestinalen Bereich beheimatet sind. Ein gestörtes Immunsystem wird eine gestörte Darmfunktion bewirken und umgekehrt. Auch hier wieder die Frage nach dem Bezug zu Entgiftung?

Der Darm ist ebenfalls ein zentrales Entgiftungsorgan. Denn ein Teil der Toxine, die von der Leber neutralisiert wurden, werden über das Gallensekret in den Darm überführt und dann, wenn alles normal funktioniert, über den Stuhl ausgeschieden. Bei einer gestörten Darmfunktion oder, was noch schlimmer ist, einem Leaky-Gut-Syndrom, wo die Darmwand perforiert ist und die Darmbarriere nicht mehr funktioniert, werden diese für die Ausscheidung vorgesehenen Toxine postwendend in den Organismus zurück resorbiert.

Das heißt also für die Entgiftungstherapie, dass hier auch Sorge getragen werden muss, dass das Darmmilieu unterstützt wird und dazu Substanzen oder Mittel zum Einsatz kommen, die in der Lage sind, die in der Galle gebundenen Toxine selbst zu binden und an einer Rückresorption zu hindern. Beispiel: Chlorella oder Kieselkur.

Schilddrüse

Eine Schilddrüsenunterfunktion, verursacht durch zu geringe Konzentrationen an T3 (Triiodthyronin) bewirkt eine Verlangsamung der Stoffwechselaktivitäten, wovon die Entgiftungsaktivitäten nicht ausgeschlossen sind.

Welche Schilddrüsenwerte im Blut hier „normal“ sind, das habe ich hier erklärt: Schilddrüsenblutwerte – Verständlich Erklärt.

Und auch die Rolle von T3 und T4 habe ich näher betrachtet: T4 und fT4 Hormon – Verständlich Erklärt.

Andere Faktoren

Es gibt eine Reihe von weiteren Faktoren, die möglicherweise das Entgiftungspotenzial des Organismus einschränken können. Dazu gehören Ereignisse wie psychischer Stress, Strahlenbelastung durch WLAN und Handy, Schlafstörungen, Amalgam-Füllungen und Zusatzbelastungen, wie zum Beispiel all die extrem unphysiologischen Zusatzstoffe in Impfungen, die auch in den jährlich empfohlenen Influenzaimpfungen zu finden sind.

Darüber hinaus belasten/irritieren Impfungen das Immunsystem, was dann wieder ein Problem für die gesamte Darmgesundheit und dessen Entgiftungspotenzial darstellt.

Fazit

Entgiftung funktioniert nicht nach dem schulmedizinischen Prinzip des „ein Therapiekonzept für alle und alles“. Ein solches Vorgehen birgt durchaus die Gefahr, dass die Entgiftungstherapie nicht erfolgreich ist. Und diese Fälle sind natürlich das eben zitierte „Wasser auf der Mühle der Schulmedizin“, die sich in ihrer Einschätzung, dass Entgiftung nutzlos bis gefährlich ist, bestätigt sieht.

Entgiftung setzt eine Entgiftungsfähigkeit voraus, die in einer Reihe von Faktoren besteht, die es zu beeinflussen, zu verbessern gilt, um eine erfolgreiche Entgiftung durchzuführen.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

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