Im Gegensatz zu einer chronischen Vergiftung, die langsam entsteht und eher diffuse Symptome auslöst, ist eine akute Vergiftung ein plötzlich auftretender Notfall, der nicht selten lebensgefährllich ist. Schnelles Handeln ist deshalb erforderlich!

Besonders häufig passieren akute Vergiftungen durch Medikamente, die von Kindern versehentlich oder von Jugendlichen und Erwachsenen in Selbstmordabsicht genommen werden. Bei Kindern kommt auch das Verschlucken von Reinigungsmitteln oder Kosmetika häufig vor.

Giftpilze oder -pflanzen sind ebenfalls häufige Verursacher von akuten Vergiftungen. Auch mit Alkohol und Drogen vergiften sich viele Erwachsene und leider auch immer mehr Jugendliche und sogar Kinder.

Die Symptome einer akuten Vergiftung können im schlimmsten Fall schnell zum Tod führen: Sie reichen von massiven Bauchschmerzen bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit, Kreislaufzusammenbruch und Atemstillstand. Bei einer akuten Vergiftung ist deshalb schnelles Handeln geboten.

Sind nach der Einnahme eines giftigen Mittels noch keine schweren Symptome aufgetreten, helfen die Giftnotrufzentralen weiter. Sie informieren über notwendige Maßnahmen und die Gefährlichkeit des eingenommenen Stoffes und geben, wenn es notwendig ist, die Empfehlung für einen Notfalleinsatz.

Sind schon schwere Symptome eingetreten, sollte natürlich sofort ein Notruf abgesetzt werden. Unbedingt nötig ist ein Rettungseinsatz, wenn der Vergiftete bewusstlos ist, Atemstörungen oder einen sehr flachen Puls hat.

Auch bei extrem alkoholisierten Personen (mit Bewusstlosigkeit, Unterkühlung oder Atemproblemen) oder bei Drogeneinfluss ist ein Notfalleinsatz wichtig. Wenn Kinder giftige Substanzen eingenommen haben, sollten Sie ebenfalls schnell einen Notarzt informieren.

Bei akuten Vergiftungen gilt: Lieber einmal einen unnötigen Rettungseinsatz riskieren als zu spät Hilfe rufen!

Vorsicht: Es gibt viele bekannte Hausmittel bei Vergiftungen, die aber im Einzelfall eher schaden als nutzen können. Erbrechen ist zum Beispiel gefährlich, wenn der Vergiftete Säuren oder Laugen eingenommen hat, die beim Erbrechen die Speiseröhre und die Atemwege schädigen können.

Auch wenn das eingenommene Gift stark schäumt (zum Beispiel bei Reinigungsmitteln), ist Erbrechen gefährlich. Das Trinken von Milch kann bei bestimmten Giften zu weiterem Schaden führen. Lassen Sie deshalb lieber die Finger von Hausmitteln und befolgen Sie die telefonischen Anweisungen der Giftnotrufzentrale oder des Rettungsdienstes.

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Beitragsbild: Katarzyna Bialasiewicz

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